Schlüsselerkenntnisse von „Jenseits der Zerstörung“

Hallo allerseits! „Jenseits der Zerstörung“ geht langsam zu Ende, weshalb ich mich mit euch gerne etwas über unsere Erkenntnisse daraus unterhalten möchte. Das ist das erste Mal, dass wir einen analytischen Rückblick auf einen vergangenen Patch machen. Wir möchten daher gerne eure Rückmeldungen und Anregungen zum Patch und zu diesem neuen Format hören, in dem wir Designs von Wild Rift diskutieren. Damit genug des Vorworts: Hier sind unsere fünf wichtigsten Erkenntnisse aus „Jenseits der Zerstörung“.

Thematische Easter Eggs versus sinnvolle Gameplay-Änderungen

„Jenseits der Zerstörung“ war der allererste Vorstoß von Wild Rift in das Gebiet der thematischen Patches. Zu Beginn des Patches war das Interesse groß und unsere Community ermutigte uns, auch in Zukunft mehr Geschichten über Runeterra zu erzählen. Es wurde aber auch klar, dass sich die meisten Spieler mehr und größere Änderungen erhofft hatten. 

• Schwarznebel- und Licht-Gegenstände waren auf dem Papier der absolute Kracher, aber in der Praxis sehr schwer auszubalancieren.

• Schwarznebelfrüchte und der Schwarznebel waren innovativ, aber sie haben nicht viele Iterationen erfahren.

In Zukunft werden wir größere Anstrengungen unternehmen, um die Gameplay-Meta in der Kluft der Beschwörer, ARAM und anderen Spielmodi grundlegend aufzuwirbeln. Natürlich wird das einige Nachteile mit sich bringen. Spielbalanceschwierigkeiten sind bei umfassenden Änderungen der Meta unvermeidlich. Jedoch glauben wir, dass es der richtige Ansatz ist, große Änderungen umzusetzen und diese dann in kleineren Schritten im Laufe des Patches zu korrigieren, als stets nur kleine Anpassungen einzuführen, die sich wenig innovativ anfühlen. Das bringt mich direkt zu meinem nächsten Punkt.

Die Hintergrundgeschichte vertieft die Erfahrung, sollte aber nicht auf Kosten von Gameplay-Innovationen gehen.

Es kam uns sehr gelegen, dass wir mit Kalista, Viego und Maokai gleich drei Champions der Schatteninseln parat hatten, die wir zusammen in einem einzigen Zerstörung-Patch veröffentlichen konnten. Das soll aber nicht heißen, dass immer mehrere Champions aus derselben Region zusammen in einem Patch auftauchen werden. Innovation ist unser Hauptziel, weshalb wir nach Wegen suchen, wie wir die Hand in Hand mit der Hintergrundgeschichte (ohne große Kompromisse bei beidem eingehen zu müssen!) in zukünftigen Patches umsetzen können.

Reaktionen auf Siegesraten von Champions

Vor vier Jahren veröffentlichten unsere Kollegen von League (PC) einen Artikel zu ihrer Philosophie rund um Champion-Veröffentlichungen. Wesentliche Teile des Artikels sind auch heute noch wahr, allerdings gibt es auch einige wichtige Weiterentwicklungen und Unterschiede. 

• Die Mehrheit unserer Wild Rift-Spieler hat League of Legends auf dem PC gespielt. Das bedeutet oft, dass unsere Spieler die Lernkurve sehr schnell durchlaufen und rasch in den Spielbalancebereich für das Langzeitspielen kommen. 

• Wild Rift-Spieler sind toleranter gegenüber größeren Metaspieländerungen als Spieler von League (PC). Wild Rift kann dank dieser Freiheit besser und zügiger reagieren, wenn Probleme auftreten.

Zum Beispiel waren Viego und Kalista anfangs viel schwächer, als wir uns das gewünscht hatten. Beide haben eine sehr anspruchsvolle Meisterschaftskurve, weshalb eine niedrigere Siegesrate nach der Veröffentlichung nicht ungewöhnlich ist. Dennoch waren sie viel zu schwach, was besonders im Hinblick auf ihre wichtigen Rollen im Metaspiel problematisch war.

Die aktuelle Meta dreht sich ganz und gar darum, hohen Schaden in kurzer Zeit anzurichten. Langsam skalierende Champions wie Viego oder Kalista haben es in diesem Umfeld sehr schwer. In Zukunft wird unser Spielbalance-Team mehr darauf achten, wie Champions in die aktuelle Meta passen, und mit unserer schnellen Iterationsarbeit Probleme nach der Veröffentlichung rasch angehen. Als Spieler sollt ihr immer die Gewissheit haben, dass sich eure investierte Zeit für das Lernen neuer Champions lohnt. Wir werden mehr Zeit darauf verwenden, im Voraus Spielbalanceüberprüfungen durchzuführen, damit die Champions zügig eine stabile Langzeitspielbalance erreichen. 

Spielmodi sind wie ein Frustball und sollten näher in Augenschein genommen werden

„Letztes Aufbäumen“ war unser Vorstoß ins PvE und wir haben gesehen, dass Spieler beträchtliche Zeit darauf verwendeten, die oberen Ränge zu erreichen. 

Das passt zu unserer übergreifenden Philosophie, dass Spielmodi eine Art „Frustball“ sind, die unseren Spielern eine nette Abwechslung von der Hektik in der Kluft bieten. Hast du nach einer Niederlage in einem Ranglistenspiel mal die Nase voll oder willst du einfach den Stress der Rangaufstiege loswerden und entspannen, dann bieten Spielmodi dir und deinen Freunden Raum für Experimente und Spaß. 

Wir erwarten, dass Spieler die neuen Modi ausprobieren, aber dass es verschiedene neue Spielmodi braucht, bis alle den Modus für sich finden, in den sie richtig tief eintauchen und viel Zeit investieren wollen. Deswegen sind Spielmodi nicht permanent in Stein gemeißelt und setzen auf Events wie die Spielmodus-Rotation, um immer wieder neue und unerwartete Überraschungen zu liefern. 

Ich gehe davon aus, dass PvE auch in Zukunft eine Rolle spielen wird. Vielleicht nicht als alleinstehendes Kernerlebnis im Spiel, sondern eher als Belohnungserfahrung eines anderen Spielmodus. Wir grübeln schon länger über PvEvP als interessante Option nach, die man sich ansehen könnte. 

Exklusive Wild Rift-Thematiken sind genial und stoßen auf viel Gegenliebe

„Kaligraphia“ war unsere große, exklusive Skinserie während der Zerstörung. Spieler auf der ganzen Welt waren von der Qualität und dem Design unserer Skins überzeugt. Alle, die Jay Chou kannten, erlebten zudem einen erfreulichen Anflug von amüsanter Nostalgie.

Exklusive Skinserien zum Leben zu erwecken, ist für das Team ein enormer Spaß, da wir so zur Geschichte von Runeterra beitragen können. Für Langzeit-League-Spieler ist es ein Spaß, weil sie ihre Lieblingschampions mal in einer neuen Umgebung erleben können. 

WR-exklusive Thematiken werden daher in Zukunft ein wesentlicher Teil der Inhaltsstrategie für Wild Rift sein. Für League of Legends (PC) wird es weiterhin richtige Skin-Kracher geben, aber wir werden nicht mehr jeden Skin von League (PC) für Wild Rift rausbringen. Stattdessen konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf exklusive Wild Rift-Thematiken und bauen ihre Welten weiter aus. Das hilft uns dabei, umfassende Patch-Themen vorzubereiten und sie im Gameplay, in Events und mit Skins miteinander zu verknüpfen. 

Wir möchten uns bei allen bedanken, die beim Zerstörung-Event mitgemacht haben. Wir sind euch unendlich dankbar für die Unterstützung und freuen uns bereits riesig darauf, euch neue Erfahrungen zu bieten, mit denen ihr wieder experimentieren könnt. Wir sehen uns in der Kluft!